Mattin
Mattin (Martin Zeuner) stammt aus Schwerte am Rande des Ruhrpotts und bekam schon im zarten Grundschulalter eine klassische Klavierausbildung, die er als echter 68er mit einsetzender Pubertät beenden musste, weil Sonatinen und so nicht rocken…
Mit etwa 16 Jahren ärgerte er sich dann so sehr darüber, aus Gitarren keinen einzigen Ton herauszukriegen, weil die Dinger keine Tasten haben, dass er sich von seinem Freund Det Hinz zeigen ließ, wie man die Wandergitarre seiner Mutter stimmt und erste Akkorde spielt. Besonders in der Jugendarbeit und auf Feten war das natürlich sehr hilfreich. Mit 17 bekam er seinen ersten E-Bass, da Freunde eine Schülerrockband gegründet hatten und anfragten, ob er nicht Bass spielen wolle. Damit war die Leidenschaft für diese Spaten mit langem Hals geboren und es folgte sogar eine Zeit mit Bassunterricht. Der Rest ist Autodidaktik, die immer wieder auf dem Wissen aus der Klavierausbildung aufbaut.
Mattin hat sich musikalisch nie festgelegt. Mit älteren Freunden und Lehrern wurde sogar Jazz gespielt, von dem er trotzdem bis heute keine Ahnung hat, es gab einige Top-40-Kapellen, um Vielseitigkeit zu üben, Studioaufnahmen mit einer Heavy-Metal-Band in Duisburg, Torfrock mit Freunden, ein christliches Rockprojekt samt CD-Produktion mit der Kirchenband „Joshija“, einen Auftritt beim Papstbesuch in der Senne 1996, unzählige musikalische Messen usw.
Im Jahr 2000 fing er bei den „Stockum Allstars“, einer Bluesrock-Band, als Ersatz für Augustin Upmann an und entdeckte seine Liebe zu dieser Musik. Trotz des Umzugs von Schwerte nach Gütersloh im Jahr 2002 fuhr er 18 Jahre lang fast jede Woche am Freitagabend nach Unna, um mit den Freunden zu jammen. Seitdem kümmert er sich auch um das musikalische Leben an der Janusz Korczak-Gesamtschule in Gütersloh, spielt immer wieder in wechselnden Lehrerbands, trainiert Schülerbands und verantwortet die gesamte Veranstaltungstechnik.
Mit der Corona-Pandemie brach musikalisch vieles zusammen (Ja, Malles, Corona war schon ein derbes A…loch!), aber seit 2021 spielt Mattin mit Malles bei den „Deaf Chixx“ und frönt mal wieder seiner Liebe zum harten Rock. Als Malles um Unterstützung beim letzten CD-Release bat, war er sofort dabei und hatte große Lust, diese schönen Lieder in „etwas rockiger“ auch mit einer Live-Band zu spielen. Und genau das passiert jetzt…
Was die Instrumente anbelangt, ist Mattin eher Old School. Ein Rickenbacker Baujahr 1973 und ein Hohner „The Jack“ sind seine Viersaiter, aber lieber spielt er einen uralten Sandberg Fünfsaiter und bei den Gefährten einen Baphomet Fünfsaiter „ohne die Striche“ (also fretless…), weil ihm „dropped-D“ immer die schönen Skalen kaputt macht. Außer einem Compressor kommen ihm bislang am Bass keine Effektgeräte unter die Füße, das muss alles in den Fingern stecken.
Als letzte blöde Idee fiel ihm zu „Wie im Kino“ eine Keyboardlinie ein, so dass er jetzt auch wieder in die Tasten greifen darf. Damit schließt sich der Kreis und Mama und Papa sind hoffentlich wieder stolz auf den verrockten Sohn.
Fazit: Ein Leben ohne Musik ist möglich, aber sinnlos.